Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1902 - Karlsruhe : Lang
— 6 — Feldherr Lutatius Catulus erwartete sie in dem Engpasse, durch den die Etsch in die oberitalienische Ebene hinaustritt. Er legte aus beiden Seiten des Flusses Verschanzungen an und verband sie durch eine Brücke. Bald rückten die Cimbern heran. Wie wenig Achtung oder Furcht sie vor den Römern hatten, sollten diese bald erfahren; denn angesichts des römischen Lagers tummelten sich die Cimbern unbekleidet in Eis und Schnee. Sie stiegen die Berge hinaus, setzten sich ans ihre großen Schilde und fuhren aus ihnen wie ans Schlitten die steilen Höhen herab. Die Verschanzungen erwiesen sich als unnütz; denn die Cimbern warfen Baumstämme in den Fluß, durch deren Anprall die Brückenjoche zerstört wurden. Sie bauten überdies aus riesigen Felsblöcken und gewaltigen Erdmassen einen Damm quer durch das Flußbett, auf dem sie den Fluß überschreiten konnten. Da wurde den Römern bange, und sie zogen sich eilig auf das rechte User des Po zurück. Die Cimbern drangen, ohne weiteren Widerstand zu finden, in die fruchtbare, wohlangebaute Ebene Oberitaliens ein. Inzwischen war Marius aus Gallien nach Oberitalien gezogen und vereinigte sein Heer mit dem des Catulus bei Vercellä. Bojorix schickte Gesandte an Marius und forderte Land für die Cimbern und ihre Brüder, die Teutonen. Allein Marius gab zur Antwort: „Lasset eure Brüder ruhen, denn die haben Land von uns bekommen, das sie für alle Zeit behalten werden." Die emetischen Gesandten verstanden, was er damit sagen wollte, aber sie glaubten nicht, daß die Teutonen besiegt worden waren; deswegen nannten sie den Marius einen Lügner und Prahler. Da ließ ihnen Marius den Teutoboch und andere Häuptlinge der Teutonen, mit Ketten belastet, vorführen. Sie waren auf der Flucht von den Alpenbewohnern gefangen genommen und dem Marius ausgeliefert worden. Als Bojorix dies vernahm, führte er fein Heer gegen das römische Lager. Er selbst ritt an den Wall heran und forderte den Marius zum Kampfe heraus. Südlich und östlich von Vercellä dehnt sich eine weite Ebene aus; man nannte sie die „Raudifchen" Felder. Marius und Bojorix kamen überein, daß hier nach drei Tagen die Schlacht geschlagen werden solle. Es war im Hochsommer. Bojorix stellte am Morgen des Schlachttages sein Fußvolk zu einem großen Viereck auf. Die Kriegsleute der vorderen Reihen waren mit Ketten verbunden. Ihre mannshohen Schilde sollten Schutz gegen die römischen Wurfspieße gewähren. Die Reiterei, 15 000 Mann stark, mit glänzenden Harnischen gerüstet, sollte die Römer im Rücken und auf der Seite angreifen. Als die Cimbern, einem wogenden Meere gleich, heranstürmten, beteten beide römischen Feldherrn mit ausgehobenen Händen um den

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1902 - Karlsruhe : Lang
— 217 - Republik geschlossen hatten, führte Österreich den Krieg auf dem Festlande allein fort. Erzherzog Karl trieb (1796) die in Süddeutschland eingedrungenen Franzosen über den Rhein zurück. 2. Das Kaiserreich. Im Jahre 1796 wurde oon den Direktoren dem General Napoleon Bonaparte der Oberbesehl über das in Oberitalien kämpfende französische Heer übertragen. Bonaparte war (1769) in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, hatte seine militärische Ausbildung auf der Kriegsschule in Brienne erhalten und war beim Ausbruche der Revolution Unterleutnant der Artillerie. Bei der Belagerung der Seestadt Toulon, die sich gegen den Konvent empört hatte, zeichnete er sich in einer Weise aus, daß er eilt Kommando in Paris erhielt und bald zum General befördert wurde. In Italien leitete er den Feldzug mit Glück und Geschick, besiegte die Österreicher bei Montenotte, Millesimo, Arcole, iiodi und zwang sie, Oberitalien zu räumen und (1797) den Frieden vom Campo Formio zu schließen. Im Jahre 1798 führte er ein kleines, aber auserlesenes Heer nach Ägypten. Der englische Admiral Nelson vernichtete zwar die französische Flotte bei Abnkir; allein Bonaparte besiegte die Truppen des Sultans iu der Schlacht bei deu Pyramiden und nahm Unterägypten und einen Teil von Mittelägypten für die französische Republik in Besitz. Als ihm die Nachricht von einem Bündnisse Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich zukam, übergab er (1799) sein Heer dem General Kleber und eilte nach Frankreich. Die Direktoren hatten vielfache Unzufriedenheit hervorgerufen; darum wurde es dem ehrgeizigen General Bonaparte nicht schwer, die Verfassung umzustürzen und seine Ernennung zum Ersten Konsul, d. H. zum Haupte der Staatsregierung, zu bewirken. Im Jahre 1800 führte er ein Heer über den kleinen Bernhard nach Italien und besiegte die Österreicher bei Marengo. Hierdurch und durch den Sieg des Generals Moreau bei Hohenlinden wurde Österreich zum Frieden von Lüneville (1801) gezwungen, dem (1802) zu Amiens auch der Friede mit England folgte. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte von den Vertretern des französischen Volkes zum Kaiser der Franzosen ernennen und nötigte den Papst Pins Vii., nach Paris zu kommen und ihn feierlich zu krönen. Von nun an wendete er alle seine Kräfte auf, um Frankreich im Innern die Ordnung, deu Frieden, den Wohlstand zu geben und zu sichern. Er ließ durch tüchtige Rechtsgelehrte ein neues Gesetzbuch, deu Code Napoleon, ausarbeiten, gab ohne Beeinträchtigung der anderen Bekenntnisse der katholischen Kirche ihre früheren Rechte zum größten Teile

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 297

1902 - Karlsruhe : Lang
— 297 — 6. Tie Schulter, die der Kutte nun sich bückt. Hat kaiserlicher Hermelin geschmückt. 7. Nun bin ich vor dem Tod den Toten gleich Und fall' in Trümmer, wie das alte Reich!" _______________________________ Plalen. Der Derslinger. 1. Der Derflinger war ein Schneibergesell'; Doch nimmer ließ es ihn ruhn, Er buchte an anberes als Nabel und Ell' — „Was aber, was soll ich tun?" 2. Da kam er beim Wanbern die Kreuz und Quer Zun: Fährmann bei Tangermünb; Hinüber wollt' er, sein Beutel war leer — „Lump zahle, sonst pack' bich geschwinb!" 3. Ihr nehmt boch bort die Kerle mit, Es bezahlt euch ja keiner nicht. — „Das sinb auch keine Schneiberböck nicht, Sinb Kriegsleut'; Respekt brum, bu Wicht!" 4. Die Lippen biß er, verhöhnt blieb er stehn Hub fluchte grimmig für sich: Ihr Schufte, das soll mir nicht zweimal geschehn! Ich zeig's, was sich schicket für mich. 5. Ta warb er ein rascher Reitersmann, Zum Teufel warf er die Ell', Dafür packt er 'neu Degen an, Den schwang er gewichtig und schnell. 6. Bald hat er ein Regiment kommanbiert, Zuletzt warb er Felbmarschall; Da hat ihn kein Fährmann mehr abgeführt, Sie respektierten ihn all'. 7. Ein Gott den Soldaten, ein Teufel im Streit, Wie maß er der Schwebischen Heer Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit! Die eiserne Elle war schwer. 8. Drum sag' ich: Keiner steh' still in der Welt, Wen's antreibt, nur vorwärts, schnell! Wer ein Helb kann werben, der werb' ein Helb Und wär's auch ein Schneibergesell'! _______________ Fr. v. Sollet. Priry 1. Prinz Eugen, der eble Ritter, Wollt' dem Kaiser wiebrum kriegen Stadt und Festung Belgerab; Er ließ schlagen eine Brucken, Daß man funnt hinüber rucken Mit der Armee bis für die Stadt. Eugen. 2. Als die Bruck nun war geschlagen, Daß man kunnt mit Stuck und Wagen Frei passiern den Donaufluß; Bei Semlin schlug man das Lager, Alle Türken zu verjagen Jhn'n zum Spott und zum Verb ruß. Mk "ii i

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1902 - Karlsruhe : Lang
ihn bei der Stadt Air ein, brei Meilen nördlich von Marseille. Hier hatten die Tentonen an einem kleinen Flusse ihr Lager aufgeschlagen. Marius lagerte sich aus einem benachbarten Hügel, und obgleich seine Soldaten vom Marsche sehr ermübet waren, mußten sie noch am Abenb einen festen Wall um ihren Lagerplatz auswerfen. Von hier ans konnten die Römer die Teutonen im Tale unten sehen, wie sie im Flüßlein babeteu und mit Lärm und Gesang zechten. Im römischen Lager fehlte es an Wasser; eine Abteilung Soldaten und Troßknechte würde in das Tal hinabgeschickt, um die Wasserschläuche zu füllen. Die Teutonen wollten ihnen bies wehren, und es entftanb ein Gefecht; die Römer eilten aus dem Lager den Ihrigen zu Hilfe, und so kämpfte man bis zur sinkenben Nacht. Der Vorteil war anfangs auf der Seite der Römer; aber Marius, der einen unglücklichen Ausgang fürchtete, ließ seine Soldaten zurückrufen. Auch am folgenben Tage vermieb er die Schlacht. Erst ant Morgen des britten Tages führte er sein Heer aus dem Lager und stellte es am Abhänge des Hügels in Schlachtorbnnng aus. Als die Teutonen bies sahen, stürmten sie mit Jubelgeschrei beit Hügel hirtart, tutb es begann eine gewaltige Schlacht. Die Römer wie die Teutonen kämpften aufs tapferste; allein die Bewaffnung der Römer war besser und ihre Stellung auf be.r Höhe des Hügels günstiger. Lange blieb der Kamps unetttfchiebert, und Tausenbe fielen auf beibeit Seiten. Allmählich ermatteten die Teutonen, und nun ließ Marius sein ganzes Heer zum Angriff vorrücken. Eine römische Abteilung griff die Feinde von der Seite her an. Nach einem heißen Kampfe wurden die Teutonen in die Flucht geschlagen. Das Lager der Deutschen war von der langen Reihe der Wagen wie von einer Burgmauer umgeben. Aus bert Wagen stanbett die teutonischen Frauen mit Schwertern und Beilen bewaffnet, um sich und ihre Kinder zu verteidigen. Nach heftigem Kampfe brangen die Römer in die Wagenburg ein, und nun töteten die beutfchen Frauen, um tut-wtirbiger Gefangenschaft zu entgehen, ihre Kinder und sich selbst. Durch diese Schlacht würde der Stamm der Teutonen vernichtet; weit über 100 000 sanben in der Schlacht ober auf der Flucht ihren Tod. Noch nach vielen Jahren zäunten die Bewohner jener ©egenb ihre Weinberge mit den Gebeinen der Erschlagenen ein und schrieben beit reichen Ertrag ihrer Felber dem deutschen Blute zu, womit sie gebüngt worben waren. Die Erbfünbe der Deutschen, die Uneinigkeit, hatte die Teutonen ins Verderben gestürzt; auch den Cimbern sollte es nicht besser gehen. Sie waren nach ihrer Trennung von den Teutonen in die Tiroler Alpen gezogen. Im folgenbett Jahre gingen sie über die Alpenpässe nach Italien. Der römische

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1902 - Karlsruhe : Lang
— 42 — !ro ^An■ ^edenswerken besonnen, an Jahren ein Jüngling, an Weisheit ent Greis. Er kennt den Lauf der Dinge, er ist zu- verlässig allen, die er liebt; seine Treue ist unerschütterlich; das Unglück beugt ihn nicht, das Glück macht ihn nicht stolz. Er ist milde, srei-gebig und gnädig den Guten, den Bösen ist er unerbittlich. Dem Freunde ist er ein treuer Freund, dem Feinde ein unversöhnlicher Feind. Im zweiten Jahre seiner Herrschaft (1154) zog Friedrich nach Rom und wurde zum Kaiser gekrönt. Die Italiener, besonders die Stadt Mailand und mehrere andere Städte in Oberitalien, wollten sich von der Herrschast der deutschen Könige srei machen. Friedrich mußte darum mehrere Kriegszüge nach Italien unternehmen. Er belagerte die Stadt Mailand über ein Jahr. Die Mailänder wehrten sich tapfer; allein Friedrich ließ keine Lebensmittel in die Stadt eingehen und die Quellen abgraben, aus denen die Mai-_ länder ihr Wasser erhielten. Uno |o wurde die stolze Stadt endlich gezwungen, sich dem Kaiser aus Gnade und Ungnade zu unterwersen. Die ausgehungerten Mailänder zogen in das deutsche Lager hinaus; barfuß,, tu härenen Bnßgewändern, mit einem Strick um den -palv riefen sie die Gnade des Kaisers an. Sie mußten alle ihre Waffen und Ehrenzeichen abliesern, und ihr Fahnenwagen, aus dem an hohem Maste das Stadtbanner wehte, wurde durch v <rn zerstört. Der Kaiser gewährte ihnen Verzeihung, aber die Mauern und stürme der >Ltadt wurden niedergerissen. Fortbin wurden die Lombarden mit eiserner Strenge behandelt, ^ie empörten sich von neuem und stifteten einen Bund der lombardischen Städte. Diesem Bunde schloß sich auch der Papst ^n’ Kiedrich zog gegen sie zu Felde. Da wurde sein Heer durch.verrat geschwächt. Der Herzog von Sachsen und Bapern, Hemrich der Löwe, verließ auf treulose Weise seinen Kaiser, Friedrich der Rotbart.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 246

1906 - München : Oldenbourg
246 45. Der Bucintoro auf dem Starnberger See. Auf alles dies sei hier nicht näher eingegangen, sondern nur kurz hingewiesen, dagegen soll etwas mehr von dem Bucintoro erzählt werden. Wer Hütte, wenn von der einzigartigen Lagunenstadt, dem unvergleichlich schönen Veuedig die Rede war, nicht auch von dem goldstrotzenden Bucintoro gehört? Jenem glänzenden Prachtschiffe, das bei den meisten Festlichkeiten der Republik Venedig verwendet wurde: beim Empfang fremder Fürstlichkeiten, z. B. König Heinrichs Iii. von Frankreich, ebenso wie bei der Rückkehr der Königin Katharina Kornaro nach ihrem erzwungenen Verzicht auf die Insel Cypern. Auf dem Bucintoro fuhr alljährlich am Himmelfahrtstage der Doge, umgeben von den höchsten Würdenträgern und Beamten und Ratsherren der Republik, unter dem Donner der Kanonen, dem Geläute der Glockeu und dem Schmettern der Trompeten, umringt von einer ganzen Flotille festlich geschmückter Fahrzeuge, hinaus in das Adriatische Meer, um die symbolische Vermählung der Republik mit dem Meere, der Adria, zu feiern. Die Pracht und der Lnxus, womit dies pruukvolle Staatsschiff ausgestattet war, hat nicht verfehlen können auf alle Fremden, welche die stolze Königin der Adria besuchten, einen tiefen Eindruck zu machen. So wird es als eine der Sehenswürdigkeiten Venedigs in den meisten Reisebeschreibungen erwähnt, welche die nach dem Heiligen Land reisenden, m Venedig sich einschiffenden Pilger uns hinterlassen haben. Die Kunde davon war natürlich auch nach Bayern, nach München gedrungen. Es ist irrig, wenn man gesagt hat, erst nach dem Besuche des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin in Venedig im Jahre 1667 sei der bayerische Bucintoro entstanden — derselbe war vielmehr bereits im Jahre 1663 vollendet?) Übrigens hatten die bayerischen Herzoge schon immer zu ihren Lnstsahrten auf dem Starnberger See ihre eigenen Schiffe. Herzog Albrecht V. „belebte den See mit einer Luftflotte, darunter eine königliche Fregatte, drei Schiffe von Lärchenholz mit eichenen Säulen darauf, Gondeln nach Vene bischer Art, alles zierlich geschnitzt, bemalt und vergoldet." Wann freilich Ferdinand Maria oder sehte Gemahlin zuerst den Gedanken gefaßt den Bncintoro selbst nachzubilden ist unbekannt; unsicher auch, wen er zuerst aus Venedig zur Leitung des Banes berufen hat. Es werden die italienischen Zimmermeister Anastasio Margiolo und Francesco Zanti als diejenigen genannt, welche den Bau im Jahre 1661 oder 1662 begonnen haben, Francesco Santnrini und Francesco Manro als die Vollender des Baues bezeichnet. Im Jahre 1664 ist noch ein venezianischer Arsenalarbeiter, namens Nicolo, aus Venedig gekommen um das neue Schiff „aufzutaakeln und in Trimm zu bringen". *) Was die Etymologie des Wortes Bucintoro anlangt, so scheint es am richtigsten von dem lateinischen buceus, bussius, bucia, buccia, bussa, buza abzuleiten zu sein, welches ein größeres Fahrzeug bedeutet und italienisch „buzo“ lautet; Bucintoro wäre dann ein buzo d’oro oder buzin d’oro.

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 10

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. kannte sich der Staat Friedrichs des Groen zur Neutralitt und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. / Auch Spanien schlo mit Frankreich Frieden. Die Franzosen 1796. wandten ihre Waffen nunmehr gegen st erreich. Sddeutsch-Erzherzog l a n d verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tchtigsten Feldherrn, die Osterreich gehabt hat, ruhig und um-sichtig, nur zu vorsichtig und bedchtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rckzug der den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kmpfe in Italien, wo Bonaparte Napoleon.befehligte. Napoleone di Buonaparte so lautete ursprnglich sein Name war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel, die im Jahre vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs bergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung aus den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution aus-brach, schlo er sich der jakobinischen Partei an und gehrte zu den An-hngern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Ein-greifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl der die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Josephine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von auerordentlichen Geistes-gaben und gewaltiger Willenskrast, einer der grten Feldherrn der Welt-geschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzhmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer ma-loseren Entwrfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war fr ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur fr das brige Europa, sondern auch fr Frankreich Verhngnis-voll gewesen. Italienischer In Italien fhrte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Sardinien Frieden zu schlieen, hielt in Mailand seinen Einzug und schlo ein sterreichisches Heer in Man tu a ein, das er zu belagern be-gann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann sterreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, Friede von deren Ergebnis derfriedevoncampoformio (in Venetien) war. ~at797.mt0 Kaiser Franz gab seine Zustimmung dazu, da das linke R h e i n u s e r vom deutschen Reich abgetreten wrde; auch das bisher sterreichische i

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution. 1818 1849. 55 halten. Jmherrenhanse sitzen die grojhrigen kniglichen Prinzen, Vertreter des hohen Adels, des alten und befestigten Grundbesitzes, der Städte, der Universitten und solche Mitglieder, die aus kniglichem Ver-trauen berufen werden. Das Haus der Abgeordneten zhlt heute 443 Mitglieder. Diese werden heute fr je fnf Jahre gewhlt; sie mssen mindestens 30 Jahre alt sein und beziehen Diten (Tagegelder). Zur Wahl berechtigt sind alle Preußen, die das vierundzwanzigste Lebens-jhr vollendet haben, im Besitz der brgerlichen Ehrenrechte sind und keine Armenuntersttzung empfangen. Die Wahl ist indirekt, d. h. die Ur-Whler whlen Wahlmnner^ welche ihrerseits den Abgeordneten whlen; sie erfolgt nach drei Klassen, die nach der Steuerleistung abgestuft sind, und ist ffentlich. Durch diese Verfassung ist Preußen eine konstitutionelle Monarchie geworden. Ihr Sinn ist, da einer starken Monarchie eine krftige Volksvertretung zur Seite stehen, nicht aber, da die hchste politische Gewalt vom Knigtum auf das Parlament bergehen soll. In England dagegen (und ebenso in Belgien, den Niederlanden, Spanien, Jta-lien, jetzt auch in der Trkei) besteht die Monarchie mit parla-mentarischer Regierung: der Monarch entnimmt seine Minister regelmig der Partei, die im Parlament die Mehrheit hat (le roi rgne, mais il ne gouverne pas). 46. Die inneren Kmpfe in sterreich. Bedeutend schwerere Er-schtterungen als Preußen erlitt sterreich; hier traten zu den Kmpfen um eine Verfassung die Kmpfe der einzelnen dem Reiche angehrenden Nationen um ihre Selbstndigkeit hinzu. Ausstnde, die in Prag und Wien ausgebrochen waren, gelang es im Laufe des Jahres 1848 zu berwltigen; sie wurden mit groer Strenge bestrast. Im Dezember legte Kaiser Ferdinand die Krone nieder, und auf ihn folgte sein achtzehnjhriger Nesse Franz Joseph. Kurz vorher hatte ein sehr tatkrftiger und Franz entschlossener Staatsmann, Fr st Schwarzenberg, die Leitung des Ministeriums bernommen. Die Niederwerfung des Aufstandes in den italienischen Provinzen Italienischer sterreichs und der Kampf gegen den König Karlalbertvon Sar- *tte9' dinien, der den Aufstndischen zu Hilfe gekommen war, war dem Feld-Marschall Radetzky bertragen worden. Im Jahre 1849 schlug dieser die Sardinier in einer entscheidenden Schlacht; darauf legte Karl Albert bk Regierung nieder, und sein Sohn und Nachfolger Viktoremanuel schlo Frieden. Minber glcklich waren die sterreichischen Truppen in

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Kriege Napoleons Iii. Der Ausgang Friedrich Wilhelms Iv. 61 Prinz von Preußen, der seit dem Jahre 1858 fr seinen erkrankten knig-lichen Bruder die Regentschaft fhrte, die Mobilmachung der preuischen Armee; er war bereit, Osterreich durch einen Angriff auf die franzsischen Grenzen zu Hilfe zu kommen, forderte aber fr sich den Oberbefehl der die gesamten deutschen Bundestruppen, die am Rhein aufgestellt wrden. Diese Bedingung schien jedoch der sterreichischen Regierung unertrglich; sie wollte nicht zugeben, da Preußen die mili-trische Fuhrung der deutschen Mittel- und Kleinstaaten bernhme. Lieber nherte sich Franz Joseph dem Kaiser Napoleon, der auch seinerseits, um einen Krieg mit Preußen zu vermeiden, zum Frieden geneigt war. Zu Villafranca, einem Orte bei Verona, kam dieser zustande; Oster-A^afranca. reich trat die Lombardei an Napoleon ab, der sie an Viktor Emanuel berlie. Dieser Krieg hatte aber Folgen, die dem franzsischen Kaiser selbst Knigreich sehr unerwnscht waren. In den kleinen Staaten Oberitaliens, in Tos-kartet und dem grten Teil des Kirchenstaates waren Volksaufstnde aus-gebrochen und die Regierungen gestrzt worden. Jetzt schlssen sich diese Landesteile an Sardinien an. Ferner landete der Freischarenshrer G iu-seppe Garibaldi an der Westecke Siziliens, eroberte diese Insel, setzte dann nach dem Festlande des Knigreichs Neapel der und strzte auch hier die bourbonische Regierung. So entstand ein Knigreich 1861 Italien, dessen erster König Viktor Emanuel war; mit Aus-nhme von V e n e t i e n, das noch sterreichisch war, und von Rom, wo noch der Papst herrschte, waren die italienischen Landschaften zum ersten Male wieder seit den Tagen der Vlkerwanderung zu einem Einheitsstaate vereinigt. 50. Friedrich Wilhelms Iv. Ausgang. Der Grund, weshalb König Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung im Jahre 1858 an seinen 1858. Bruder abgeben mute, war ein schweres Gehirnleiden gewesen, das ihn im Jahre 1857 befallen hatte. Am 2. Januar 1861 starb der König zui86i. Sanssouci. Unter seiner Regierung hatte Preußen einige friedliche Erwerbungen gemacht. Im Jahre 1849 hatten die Fürsten von Hohenzollern, die der schwbischen Linie des Hauses angehrten, ihr Land an Preußen berlasten, wogegen ihnen die Stellung preuischer Prinzen eingerumt wurde. Einige Jahre spter kaufte der preuische Staat von Oldenburg ein Stck Land am Jadebusen, um dort einen Kriegshasen anzulegen; hier ist spter Wilhelmshaven entstanden. Dagegen verzichtete der König

10. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 13

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das napaleonische Kaisertum und der dritte Koalitionskricg. 13 strzt. Die Kleinstaaterei wurde, zwar zum Heile Deutschlands, aber unter wenig ehrenvollen Umstnden, stark beschrnkt. Preußen wurde besonders durch westflische Lande (das Bistum Landerwerb. Paderborn und einen Teil von Mnster), dazu das Bistum Hildesheim, Erfurt und andere thringische Gebiete sr seine Verluste entschdigt; es erhielt etwa das Fnfsache des Verlorenen. Das napolcouische Kaisertum und der dritte Koalitionskrieg. 15. Das napoleonische Kaisertum. Im Jahre 1804 lie sich Naleons Napoleon die erbliche Wrde des K a i s e r s d e r F r a n z o s e n ber-tragen. In der Kirche Notredame zu Paris wurde er am 2. Dezember 1804. 1804 von dem Papste gesalbt und setzte sodann sich und seiner Gemahlin Josephine die Kaiserkrone auf das Haupt. 1805 verwandelte er die ita-lienische (frher cisalpinische) Republik in ein Knigreich Italien und krnte sich im Dom zu Mailand mit der eisernen Krone der Lombarden. So vereinigte er beide Lande in Personalunion; zum Vizeknig von Italien ernannte er seinen Stiefsohn Eugen Beauharuais. Er umgab sich mit einem glnzenden Hofstaat; eine Reihe seiner Generle ernannte er zu Marschllen und schmckte sie mit Titeln und Wrden. Die groe Mehrheit des ftanzsischen Volkes war mit der Wiederherstellung der Monarchie einverstanden; nach einer so langen Zeit der inneren Wirren sehnte man sich nach einer starken und stetigen Regierung, welche die innere Ordnung und Sicherheit verbrgte. Die Ordnung hatte Napoleon allerdings bereits seit seiner Erhebung zum ersten Konsul mit starker Hand, ja mit rcksichtsloser Hrte aufrecht erhalten. Die Mordanschlge, die auf ihn gemacht wurden, rchte er, indem er eine Menge seiner Gegner, Jakobiner wie Anhnger des Knigtums, verhaften, hinrichten oder nach Strafkolonien deportieren lie. Vor recht-loser Gewalttat schrak er nicht zurck; den jungen Herzog von E n g h i e n , ein Mitglied der Familie der Bourbonen, lie er unter der falschen An-schuldigung, an einer Verschwrung gegen ihn beteiligt zu sein, auf badi-scheut Gebiet ergreifen und erschieen. Gleichzeitig erwarb er sich aber auch um die Neuordnung des Neuordnung franzsischen Staatswesens die grten Verdienste. Er ord-nete die Verwaltung, regelte die verwahrlosten Finanzen, gab dem sranz-fischen Volke ein Gesetzbuch, den Code Napoleon, und frderte den Verkehr im Inneren, während er zugleich durch Schutzzlle die Einfuhr fremder Waren erschwerte und dem darniederliegenden Gewerbe zu neuer Blte verhalf. Zugleich schmeichelte er durch seine glanzvolle europische Politik
   bis 10 von 4972 weiter»  »»
4972 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4972 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 8
1 108
2 39
3 189
4 454
5 89
6 214
7 168
8 36
9 114
10 832
11 42
12 611
13 2
14 12
15 94
16 54
17 24
18 8
19 36
20 52
21 30
22 55
23 310
24 75
25 212
26 113
27 74
28 654
29 78
30 15
31 688
32 120
33 22
34 1265
35 1304
36 261
37 648
38 138
39 108
40 71
41 23
42 1379
43 53
44 923
45 232
46 290
47 46
48 91
49 110

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 82
1 234
2 17
3 130
4 192
5 3
6 36
7 136
8 498
9 654
10 4
11 179
12 41
13 188
14 4
15 256
16 658
17 1005
18 73
19 157
20 358
21 146
22 7
23 811
24 19
25 139
26 13
27 19
28 104
29 702
30 35
31 1
32 108
33 1469
34 56
35 45
36 130
37 188
38 96
39 71
40 53
41 252
42 59
43 156
44 96
45 163
46 43
47 3
48 58
49 21
50 68
51 240
52 93
53 58
54 51
55 228
56 1190
57 23
58 57
59 122
60 236
61 93
62 34
63 103
64 46
65 176
66 113
67 538
68 228
69 55
70 111
71 99
72 77
73 137
74 1183
75 50
76 360
77 206
78 59
79 82
80 45
81 8
82 156
83 182
84 17
85 57
86 109
87 60
88 27
89 161
90 70
91 29
92 752
93 267
94 221
95 57
96 1811
97 82
98 1028
99 69

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12693
1 5558
2 5067
3 7783
4 2951
5 7936
6 16622
7 9413
8 2161
9 8645
10 6721
11 4544
12 13702
13 9682
14 7360
15 3817
16 6129
17 4991
18 5734
19 8314
20 2377
21 5115
22 3799
23 2107
24 12189
25 12996
26 7892
27 4053
28 12100
29 7823
30 5666
31 4111
32 8760
33 35270
34 12331
35 4809
36 4511
37 4003
38 4705
39 13632
40 7287
41 3225
42 11643
43 12207
44 5706
45 3045
46 7930
47 10253
48 4509
49 5923
50 14646
51 20284
52 11610
53 3409
54 10570
55 7209
56 3297
57 2337
58 6636
59 36309
60 3999
61 6342
62 10224
63 2310
64 5411
65 10693
66 4631
67 6664
68 2914
69 5323
70 4382
71 6675
72 5851
73 7338
74 4639
75 9297
76 3926
77 6602
78 7815
79 3686
80 9308
81 57994
82 4132
83 8855
84 11119
85 5105
86 4663
87 4859
88 4956
89 8285
90 4343
91 8664
92 4708
93 4188
94 6420
95 9147
96 4364
97 8285
98 5918
99 5996
100 32315
101 4070
102 13591
103 7607
104 5185
105 2917
106 4602
107 7151
108 2625
109 7140
110 8045
111 7884
112 7132
113 5829
114 8723
115 3640
116 7363
117 3127
118 3759
119 10916
120 4100
121 14106
122 4961
123 8121
124 14373
125 9590
126 3691
127 14349
128 3342
129 9177
130 5200
131 22565
132 4951
133 13736
134 5212
135 3133
136 28090
137 5644
138 3325
139 5941
140 8601
141 3576
142 15671
143 11420
144 4288
145 8569
146 3379
147 2808
148 5296
149 6672
150 4218
151 6655
152 16803
153 4532
154 6107
155 9244
156 10681
157 6584
158 4153
159 7112
160 5437
161 4279
162 3417
163 3197
164 5372
165 5954
166 12361
167 3739
168 6479
169 5370
170 3495
171 8426
172 5102
173 18028
174 4359
175 39998
176 6431
177 30657
178 3696
179 14594
180 5100
181 3492
182 19098
183 43676
184 7737
185 3570
186 3679
187 4802
188 10539
189 5516
190 2585
191 5820
192 5796
193 9946
194 4460
195 8665
196 17198
197 4972
198 5216
199 8561